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Blick in eine Rotbeläuchtete Dunkelkammer, mit einem Waschbecken und einer gefliesten Wand im Hintergund. Neben dem Waschbecken steht ein Regal mit verscheidensten Zubehör für eine Dunkelkammer.
Review zur Carl Zeiss Jena WERRA II

 

Die Werra II ist eine Kleinbildkamera des VEB Carl Zeiss Jena. Die Kamera wurde von 1957 bis 1961 in Eisfeld hergestellt. Die Werra II zeichnet sich durch einen besonderen Aufzugs- und Filmtransportmechanismus aus. Dieser wird über einen Ring am Objektiv betätigt. Das Objektiv ist ein Carl Zeiss Jena Tessar f2,8/50mm. Die Belichtungszeiten gehen von „B“ bzw. 1sek bis zu einer 1/250sek.
Eine weitere Besonderheit neben der Mechanik ist die Farbgebund der Belederung. Diese ist bei den Modellen, welche für die ehemalige DDR produziert wurden in einem „Thüringer Grün“ gefärbt worden. Auch befinden sich auf der Kamera nur zwei Hinweise auf den Hersteller und die Modellreihe. So ist auf der Rückseite der WERRA-Schriftzug in die Belederung gestanzt und auf der Optik ein Carl Zeiss Jena Schriftzug aufgebracht. Sonst ist die Kamera komplett ohne Label oder Markenlogo.
Ich habe meine Werra II aus Familien Beständen. Die Kamera hat einst einer Tante meines Vaters gehört und hat eine längere Zeit bei uns unbenutzt auf dem Dachboden gelegen, bis ich irgendwann aus Neugierde die Kamera in die Hand nahm und mit einem S/W Film ausprobierte.

Beim ersten Rumprobieren mit der Kamera sind mir anfangs ein paar Sachen aufgefallen, die ich anfangs ungewöhnlich fand. So ist die Aufzugs- und Transportmechanik doch sehr ungewöhnlich, aber auch genial. Die Kameramechanik wird, wie schon erwähnt, über einen Ring an der Optik betätigt, dafür wird mit der Hand an der Optik nur eine viertel Drehung benötigt und das nächste Bild kann belichtet werden.
Aber nicht nur die Mechanik ist etwas gewöhnungsbedürftig. Auch der Belichtungsmesser ist etwas Besonderes. Der Belichtungsmesser ist eine im Gehäuse eingelassene, ungekoppelte Selenzelle. Diese hat einen Reduktionsdeckel womit die Belichtung bei gut sowie eher mäßig ausgeleuchteten Szenarien präzise bestimmt werden kann. Dabei wird der vom Belichtungsmesser gemessene Wert auf einer Skala von eins bis sieben angezeigt. Der von der Skala abgelesene Wert kann dann über eine Rechenhilfe auf der Rückseite der Kamera in eine Verschlusszeit mit passender Blende umgewandelt werden.
Wenn man nun nach eine kurzen Eingewöhnungszeit an die Besonderheiten der Kamera gewöhnt hat, kann man auch direkt anfangen den ersten Film zu belichten. Dank der handlichen Größe mit einem moderaten Gewicht von knapp 500g kann man die Kamera auch schnell in der Jackentasche überall mit hinnehmen. Somit viel es mir auch nicht schwer den ersten Film innerhalb kurzer Zeit zu verschießen. Nachdem ich nun den Film belichtet und entwickelt hatte, konnte ich mir die Ergebnisse angucken. Dabei war ich schon im ersten Moment positiv überrascht wie gut die Bilder doch waren. (Man muss erwähnen die Kamera hat mindestens 30 Jahre in irgendwelchen Ecken gelegen und der Film war auch der erste Film, den ich selbst zuhause entwickelt habe) Die Bilder waren alle ordentlich Belichtet, wobei die nur über den internen Belichtungsmesser genommen wurde. Neben der Belichtung muss auch die Schärfe der Bilder begutachtet werden. Dabei zeigt sich die stärke der Carl Zeiss Jena Optik. Die Bilder sind alle durchweg scharf und ordentlich abgebildet. Auch die Detailwiedergabe der Kamera ist nicht außer Acht zu lassen.
Alles in allem ist die Werra II eine sehr schöne und brauchbare Kamera, für welche für kleines Geld erworben werden kann. Wer also eine simple Kamera für Reisen oder auch einfach nur zum Experimentieren sucht sollte zumindest mal über eine Werra II nachdenken.